PeKaKa-Babies
Eine Sprachschule im fernen Osten der multikulturellen Hauptstadt. Ein Abend mit Lesung und anschließender Party wird vobereitet. Alle sind beschäftigt. Frau S. soll noch bis 21h BCS unterrichten. Dass der Balkan-DJ dabei schon soundcheckt, soll niemanden stören - schließlich geht es in den BCS-sprachigen Ländern ja auch oft drunter und drüber.
Klassenzimmer wird kurzfristig beschlagnahmt. Ihr müsst da drüben hin, da sind jetzt noch die Russen, die überziehen immer ein bisschen. Alles klar. Wir sind ja gemütlich.
Ein Kleinkind mit Schnuller im Mund zieht eine Tastatur in Tigerentenmanier übers Parkett. Niemand stört sich daran. "Ooch, die kosten ja nix mehr" sagt G. zu sich selbst. G. ist eigentlich Kickboxer, lernt aber die Muttersprache seines besten Freundes, um auf dessen Hochzeit als Überraschung eine Rede in dieser Sprache halten zu können. Soviel Motivation beeindruckt Frau S. sehr. "Achtung, das Kind steckt gleich den Finger in die Steckdose!" sagt G. laut und bestimmt in den Raum. Niemand stört sich daran. Frau S. stürzt sich auf das keyboardziehende Wesen. "Nicht da rein, das ist Aua, da ist Strom drin". Kind stört sich nicht an der Ermahnung. Frau S. ruft den Mann, den sie für den Vater des Kindes hält, herbei. "Du bist eine richtige kleine Kurdin!" sagt dieser stolz zum Baby. Daraufhin fängt diese bitterlich an zu weinen, lässt aber nicht von dem gefährlich aus der Wand ragenden Kabelsalat ab. Der Vater macht keine erzieherischen Anstalten. Stattdessen wickelt er das Tastaturkabel um die Tastatur und drückt sie dem mittlerweile wieder stehenden Kind wie eine Aktenmappe in die Arme. Das Kind trägt sie eine Weile durch den Raum, bald zieht es sie aber lieber wieder hinter sich her. Findet schließlich seine blonde Mutter, unter deren Gewand sich sichtbar die Ankündigung eines weiteren Kurdenbabies wölbt.
Frau S. war selten so glücklich, eine Klassenzimmertür von innen zuziehen zu dürfen.
Klassenzimmer wird kurzfristig beschlagnahmt. Ihr müsst da drüben hin, da sind jetzt noch die Russen, die überziehen immer ein bisschen. Alles klar. Wir sind ja gemütlich.
Ein Kleinkind mit Schnuller im Mund zieht eine Tastatur in Tigerentenmanier übers Parkett. Niemand stört sich daran. "Ooch, die kosten ja nix mehr" sagt G. zu sich selbst. G. ist eigentlich Kickboxer, lernt aber die Muttersprache seines besten Freundes, um auf dessen Hochzeit als Überraschung eine Rede in dieser Sprache halten zu können. Soviel Motivation beeindruckt Frau S. sehr. "Achtung, das Kind steckt gleich den Finger in die Steckdose!" sagt G. laut und bestimmt in den Raum. Niemand stört sich daran. Frau S. stürzt sich auf das keyboardziehende Wesen. "Nicht da rein, das ist Aua, da ist Strom drin". Kind stört sich nicht an der Ermahnung. Frau S. ruft den Mann, den sie für den Vater des Kindes hält, herbei. "Du bist eine richtige kleine Kurdin!" sagt dieser stolz zum Baby. Daraufhin fängt diese bitterlich an zu weinen, lässt aber nicht von dem gefährlich aus der Wand ragenden Kabelsalat ab. Der Vater macht keine erzieherischen Anstalten. Stattdessen wickelt er das Tastaturkabel um die Tastatur und drückt sie dem mittlerweile wieder stehenden Kind wie eine Aktenmappe in die Arme. Das Kind trägt sie eine Weile durch den Raum, bald zieht es sie aber lieber wieder hinter sich her. Findet schließlich seine blonde Mutter, unter deren Gewand sich sichtbar die Ankündigung eines weiteren Kurdenbabies wölbt.
Frau S. war selten so glücklich, eine Klassenzimmertür von innen zuziehen zu dürfen.
saoirse - 24. Feb, 22:08
9 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 697 mal gelesen