Mad Stop University

13
Nov
2007

changing places

da bin ich nun schon seit drei jahren keine aktive wissenschaftlerin mehr, und dennoch - wenn ich irgendwem erzähle, dass ich nach portugal, kroatien, mauritius, argentinien oder korea fliege, lautet die gegenfrage sehr stereotyp: kongress, feldforschung oder sonstige berufliche aktivität? dienstreise? recherche für deinen roman etwa [leicht indigniert bis naserümpfend]? NEIN! ich reise ohne jeden grund! schon mal gehört? abhängen. gucken. nix tun. (auf deutsch gibt es noch nicht mal gescheite begriffe für diese tätigkeiten).

mann, bin ich froh, dass ich aus diesem rat race raus bin. gefühlte jahrzehnte lang bin ich in fremde städte und länder gereist, von denen ich fast nur die flughäfen oder bahnhöfe und licht- und luftlosen innenräume der jeweiligen unis gesehen habe. zugegeben, ein paar david-lodge-taugliche erlebnisse waren immer dabei, leider viel zu wenige.

ich weiß, dass hier auch linguisten und philologen mitlesen. nehmt es mir nicht übel, aber ich möchte nach wie vor mit niemandem von euch tauschen. ich werde sogar die frechheit besitzen, nächsten herbst auf eine tagung nach dubrovnik zu fliegen, ausschließlich um zu baden, zu saufen und zu klönen. so wie ich diesen sommer auf einem internationalen kongress nur auf der abschlussveranstaltung und dem darauf folgenden besäufnis war. wem das ein ärgernis ist, der hat irgendwas nicht verstanden.

28
Aug
2007

doch zu viel studiert?

da verweist mich eine recherche auf stupidedia, und was (ver)lese ich? STUDIPEDIA (und glaube es, auch noch, nachdem ich mich gute drei artikel lang auf der seite getummelt habe). tja ja, zu meiner zeit war der schwarze fünfzackstern auch noch quasi das asta-logo. das ist aber echt schon verdammt lange her.

13
Aug
2006

hand luggage

null

nachdem ich mir tagelang angesichts der nachrichten den kopf zerbrechen musste, welches behältnis aus meinem zimmer sich als handgepäck für die für übermorgen angesetzte reise in das vereinigte königreich am besten eignet, bin ich nun endlich fündig geworden.

28
Mrz
2006

kopfloses suchbild

null

dieses foto von mir wurde unlängst auf der homepage einer deutschen universität veröffentlicht. warum die den kopf abgeschnitten haben, weiß ich auch nicht so genau (wahrscheinlich, weil sie mich nicht um erlaubnis gebeten haben). was ich aber von euch eigentlich wissen will: woran erkennt man überhaupt unzweifelhaft, dass das frau saoirse ist? (kleiner hinweis: es hat weder mit computern noch mit bleistiften zu tun. eher so mit sport).

2
Jan
2006

bretonische sentimentalität

der vorteil der arbeitslosigkeit ist, dass man die liegengebliebenen klausuren zu hause korrigieren und dabei radio hören kann. der nachteil ist, dass man dabei anfängt zu spinnen. just in dem moment, wo ich mich darüber aufrege amüsiere, dass bretonisch von einer angehenden englischlehrerin als "nach dem zweiten weltkrieg ausgestorbene sprache" bezeichnet wird, läuft auf radio multikulti ein bretonisches lied (tri martelod), was ich zu meiner studienzeit rauf und runter gesungen habe. [für die kenner: NEIN, nicht tribu de dana von manau, das sind keine richtigen bretonen. eine echte alte matrosenversion. die mir aber lust darauf gemacht hat, mal wieder manau zu hören]. hach, ich würde so gerne mal wieder bretonisch lernen. aber hier liegen ja noch die ganzen baskisch-lehrbücher rum. und mit finnisch habe ich ja auch gerade erst angefangen ;-)

never ending mad stop

ich habe ja in den drei jahren mad stop viel erlebt. nicht nur schlimmes, auch witzige sachen waren dabei. aber das, was sich vor einer halben stunde hier im hausflur abgespielt hat, schießt dem alten fritzen den adler aus dem stern.
nachdem ich einen wunderbaren ersten arbeitslosen tag mit champagner, kino, sushi und netten menschen verlebt hatte (nun gut, neujahr und sonntag ist ja sozusagen ein doppelter feiertag, rein bürokratisch werde ich erst morgen arbeitslos) wollte ich meinen AB auf verspätete neujahrswünsche checken. darauf ein student, den ich schon fast vergessen hatte, mit der behauptung, er würde mir noch heute abend eine hausarbeit vorbeibringen. offensichtlich einer von denen, die meine drohung ernst genommen hatten, ich würde nach dem 1.1. keine mehr akzeptieren. ich maß dieser behauptung keine weitere bedeutung bei.
jedenfalls saß ich seelenruhig mit nettem besuch vor dem fernseher, schaute das ende von amadeus und häkelte ein längst versprochenes verhütungsmittelbehältnis fertig, als ich plötzlich den briefkastenschlitz klappen hörte. neuigierig, wie ich bin, rannte ich sofort zur tür, um zu sehen, wer mir da zu später stunde neujahrswünsche zukommen lässt. weit gefehlt - ein blick auf die uhr zeigte, dass meine drohung offensichtlich sehr wörtlich genommen worden war - es war 0:30 und im treppenhaus schaffte ich es gerade noch, dem etwas durchgeknallt wirkenden studierenden ein "hallo" und "frohes neues jahr" hinterherzurufen. dann kam er etwas verwirrt noch mal die treppe hoch und erklärte mir, dass er soeben aus mad stop nach berlin gereist sei, um mir sein opus zu kredenzen. auf die frage hin, warum er denn dann nicht geklingelt habe und wer ihn denn überhaupt ins haus gelassen habe, meinte er nur - die klingel oben rechts, ich habe mich nicht getraut, bei ihnen zu klingeln [aber meinen nachbarn sagen, ich musste frau saoirse noch eine hausarbeit bringen!]...

sprachlos bin ich jetzt und werde es wohl auch noch eine weile bleiben.

nachtrag: hier geht es jetzt (ca. 12h später) zu wie bei harry potters pflegeeltern, als onkel vernon die tür verbarrikadieren musste und den kamin zumauern, damit die eulen die briefe nicht zustellen können. es klingelt pausenlos [studentInnen] und parallel dazu flattern eilbriefe mit hausarbeiten rein (frage an die post: warum legt man eilbriefe auf den fußabtreter, anstatt sie in den schlitz zu stecken? damit sich eilige menschen daran die füße abtreten können?).
ich will hier mal eine rein hypothetische warnung aussprechen: arbeitslose dozentinnen können mitunter zu treppenhausmörderinnen mutieren. one should always bear that in mind.

29
Dez
2005

mad stop ganz in weiß

bevor ich vor über elf jahren zum studieren auf die [meistens] grüne insel ging, hatte ich mich immer über die legenden des irischdozenten amüsiert. darin kamen ca. einmal in zehn jahren auftretende schneefälle vor, und iren kennen - dem golfstrom sei dank - so gut wie keinen schnee, deswegen gehen sie bei selbigem auch nicht vor die tür. manchmal, wenn es ganz schlimm kommt, leihen sie sich schneepflüge von den schotten, die gehen dann aber, da die schneebeseitigungsunerfahrenen iren die gebrauchsanweisung nicht lesen, gerne kaputt, so dass man auf der benachbarten größeren insel nur sehr ungern das räumgerät verborgt.
jedenfalls hat es dann im winter 94/95 tatsächlich geschneit. ein paar flöckchen, nicht der rede wert, aber für die iren kommt das einer naturkatastrophe gleich. das komplette öffentliche leben kommt zum stillstand, keiner arbeitet, kinder gehen nicht zur schule, post wird tagelang nicht geliefert und selbst taxis fahren nicht mehr. der ire, fatalistisch wie er nun einmal ist, wartet einfach, bis es vorbei ist. uns deutsche studenten hat man natürlich ausgelacht, dass wir tatsächlich bei 1cm schnee, pflichtbewusst wie wir waren, zur uni gestapft sind. kein mensch war da, noch nicht einmal ein pförtner oder eine putzfrau. nur wir, mit doc martens bestiefelt, wunderten uns über die ungeplante freizeit, da die weihnachtsferien doch längst vorüber waren.

das so etwas auch in (ost)deutschland passiert, nimmt mich jetzt schon wunder. ich hatte die schilder im campus babelsberg nie so richtig ernst genommen (gerade kann man sie wegen akuter verwehungen nicht entziffern, aber da steht so was drauf wie "achtung, kein winterdienst"). irgendwas sagte mir heute morgen, dass es trotz winterreifen gefährlich sei, mit dem auto zur arbeit zu fahren. und, was immer es war, es hatte recht. selbst der busfahrer machte plötzlich eine durchsage, dass er jetzt nicht mehr den berg hochkommt (obwohl die straße noch geräumt ist). da wo man normalerweise nach links zur uni abbiegt, konnte ich nur noch mit viel mühe überhaupt so etwas wie eine für menschen vorgesehene fortbewegungsfläche identifizieren. ein taxi versuchte vergeblich, nachdem es eine (sehr wahrscheinlich ausländische) studierende abgesetzt hatte, wieder zu wenden. alles, aber auch alles ist menschenleer und weiß. betriebsruhe heißt das. ich habe einen haustürschlüssel. aber ich bin mir nicht sicher, ob ich heute abend noch die tür nach außen aufkriege...

na ja, ich kann ja bloggen. vielleicht kommt ja ein heli und rettet mich. oder wenigstens ein husky - dann aber bitte, auch wenn das nicht artgerecht ist, mit malt whisky um den hals? mal schauen...

und ich möchte natürlich, dass im irischen radio eine vermisstenanzeige aufgegeben wird. absurdisch kann ich nämlich nicht. das lerne ich erst morgen, da bekomme ich besuch aus dem land, wo diese minderheitensprache gesprochen wird.

ach so, noch was: meine treueste stille blogleserin hat heute geburtstag. herzlichen glückwunsch! du bist einer der wenigen gründe, warum ich die drei jahre in mad stop nicht bereue (na ja, wenn ich jetzt hier ausgerechnet heute eingeschneit bleibe, revidiere ich diese aussage vielleicht im nächsten leben).

14
Dez
2005

Madman the Barkeeper

Irish Pub in MadStop (Doyle's am Bahnhof Charlottenhof)

(Newcastle Brown Ale von Saoirse in Rekordgeschwindigkeit geleert)

Waiter: "another pint?"
Saoirse: "no, a coke, please"
[Waiter looks disgusted and pityful]
Saoirse (actively remorseful): I'm driving!"
Waiter: "...me mad!"
Saoirse: "you what?"
Waiter: "you're driving ME MAD"
Saoirse: "Mad Stop!"

(Waiter is obviously not well trained in reading oral communication backwards and leaves to get her the Coke).

16
Nov
2005

macht hochschulreife wirklich sexy?

von humanistischer bildung darf man bekanntlich heute an einer durchschnittlichen deutschen universität nicht mehr ausgehen. ich bin mittlerweile schon froh, wenn meine studentinnen beowulf von antonio banderas und hektor von brad pitt unterscheiden können. hier in brandenburg weiß auch keiner wirklich, warum unsere zeitrechnung mit christus begonnen haben soll, geschweige denn, was im lukas-evangelium steht. dass ich, wenn ich von der christianisierung der britischen inseln 597 spreche, das A.D. nicht einfach weglassen kann, weil ich sonst garantiert gefragt werde, ob es B.C. war, leuchtet mir mittlerweile ein, wenn auch schwer.

in sachsen-anhalt (horribile dictu, ich selbst wurde dort vor gar nicht allzu langer zeit geboren) verdienen sich die barbies ihr geld für den abi-ball mittlerweile durch kalender mit aktfotos. ob die dann an der uni den dozenten auch einen BH mitbringen, wenn sie für ihre zwischenprüfung bachelor of arts-exams nichts gelernt haben? ich werde berichten...
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