nachdem ich nun auch den dritten sachverhalt von meinem während des urlaubs angehäuften poststapel bearbeitet habe, nun endlich mal eine erfreuliche nachricht. ich bin ja seit oktober 2006 - zu welcher zeit ich aus teils sentimentalen gründen noch in köln gemeldet war - freiberuflerin und als solche auch freiwillig arbeitslosenversichert. meine diesbezügliche akte wird weiterhin in köln geführt. nun bekam ich ein schreiben, dass sich mein beitrag rückwirkend zum januar - der zeitpunkt meiner polizeilichen meldung in preußen - um 3 EUR verringert, da ich ja im beitrittsgebiet (ost) lebe. gesagt getan, TAN-nummern gezückt, beitrag gemindert. dann noch mal nachgegrübelt - dirty old town moabit liegt doch rein technisch gesehen im westen. in köln angerufen, entsetzensschreie bei der zuständigen sachbearbeiterin ausgelöst "nit schon wieder berlin-mitte". nach einem ebenso erbaulichen wie ausführlichen telefonat auf kölsch folgendes herausgefunden: berlin-mitte (wozu moabit ja neuerdings gehört) ist auf anordnung des arbeitsamtes berlin-mitte durch arbeitsämter in westdeutschland grundsätzlich als bezugsgröße ost zu behandeln. es gibt eine diesbezügliche anweisung, um stetige rückfragen zu vermeiden und die arbeitsabläufe nicht zu behindern.
falls jemand nachfragt, sitze ich also gerade unter auf der östlichen hälfte der invalidenbrücke und arbeite mit w-lan auf kosten des kölner arbeitsamtes. rein praktisch ist es ja allemal der hohn, dass die reichen säcke schicken medienfuzzis in mitte und prenzlberg weniger arbeitslosenversicherung zahlen sollen als wir erbärmlichen proletarier digitalen bohemiens hier im slum.

wie schlecht muss es dieser stadt finanziell gehen, damit sie harmlosen radfahrern 84,71 EUR (in worten: vierundachtzig euro und einundsiebzig cent) für das überfahren einer roten fußgängerampel abknöpft? ich habe ja einiges erlebt in meiner fünfzehnjährigen karriere als autofahrerin, aber so eine saftige strafe habe ich noch nie bekommen. und einen punkt in flensburg hatte ich auch noch nie (wie ironisch, ausgerechnet jetzt, wo ich mich schweren herzens von meinem heißgeliebten auto getrennt habe, bekomme ich einen). die begründung lautet übrigens sehr prosaisch: 2 sekunden.
da ist schwarzfahren mit der bvg doch deutlich billiger.
grmmppfff...
(hö hö, wenigstens habe ich jetzt mal wieder einen beitrag zum thema "berlin, brauchtum und beleuchtung", der alle drei Bs abdeckt).

edit: gerade noch einen weiteren erfreulichen brief geöffnet: ab dem 10.01.2038 bekomme ich eine altersrente von 167,63. yipppiieee, davon kann ich zweimal im monat in berlin ohne anzuhalten fahrradfahren!

eben redete ich noch am telefon mit dem heil von der rentierjagd heimgekehrten ehemann darüber, wie albern es sei, etwas zu bloggen, was man seinen freunden nicht erzählen möchte. er meinte "wenn du willst, dass jemand etwas nicht erfährt, schreib es in deinen blog, und die ganze welt wird es wissen, tätäää" das gab mir zu denken und ich wollte einen beitrag darüber schreiben. dann sah ich zufällig den letzten kommentar und war zu tränen gerührt (ich bin ohnehin sehr nah am wasser gebaut im moment, und zwar am adria-wasser). hach, jetzt hat mein leben blog endlich einen sinn bekommen: ich habe dem weltweit einzigen denkmal für versuchstiere ein digitales denkmal gesetzt. mein respekt gebührt beiden herren prütz - dem vater fürs bildhauen, dem sohn fürs beehren meiner vergänglichen tierlieben wenigkeit mit diesem kommentar!
let them live!

ich kann gerade nur an fußball und popmusik denken. und an unverwirklichte erotische unternehmungen. fürs erste also, um die erwartungen der leserschaft nicht übermäßig zu enttäuschen, ein wirklich schönes foto von zwei wirklich guten serbischen sängerinnen (fußball kommt morgen abend, dann werde ich mal so richtig über den hoffenheim-hype abkotzen). wann die erotik kommt, weiß ich auch nicht so genau.

also hier sind die untreuen babies:



und singen können sie auch:

tuzna pesma

im zweifelsfall da, wo die wälder brennen. und im derzeit jüngsten staat europas.
seid schön lieb und passt gut auf die blogosphäre auf!

Die Situation ist sehr intim,
und doch lässt man die Hosen runter,
und wird dadurch wieder munter
Wenn frischer Wind sich um die Häuser legt
und Mensch und Tier wieder bewegt etwas zu tun,
etwas zu sein ohne allein zu sein.

nena lichtarbeiter (2002)