noch vier tage oder "who the fuck is Hans E. Net(t)?"
gestern ging es ja an dieser stelle schon mal um suchtprophylaxe. und heute habe ich hier im büro mal wieder gemerkt, dass ich ohne netz schier nicht mehr leben kann. der server bzw. alles was der server brauchte, um sich von einem browser kontaktieren zu lassen, war mehrere stunden tot und das einzige, was noch funktionierte, war unix-telnet. da dachte ich mit einer träne im auge an die zeit vor 1995 zurück, als nur ganz wenige leute an deutschen unis e-mail-accounts hatten (ich kommunikationsjunkie war eine davon, ich werde nie vergessen, wie mich die institutssekretärin mal im morgengrauen als sie zur arbeit kam, und ich nach einer durchchatteten nacht an ihrem rechner saß, fragte "mädchen, wer soll das eigentlich alles bezahlen" [anm.der red. - deutsche unis verfügten schon damals über standleitungen]). damals war chatten noch wirklich was sehr exklusives. nix bildchen und moderne formate. alles nur schlichte befehle am unteren bildschirmrand. heute haben mich meine unix-kenntnisse über den tag gerettet, ich konnte schreiben und kommunizieren, was das zeug hielt, fast ganz ohne technik.
bis heute habe ich mich erfolgreich gegen internet in der wohnung gewehrt. so was kommt mir nicht ins haus, ich sitze doch auf der arbeit eh den ganzen tag vor dem rechner, habe ich getönt.
und jetzt? kriege ich eine sms von der frau, bei der die smokies schon next door gelebt haben, dass am 8.11. alles anders wird.
mein letztes netzfreies wochenende steht also unmittelbar bevor. wo soll das hinführen? ich hoffe nicht in die bloggorhoe (rette sich, wer kann!)
in diesem sinne - 24 years I've been living next door to cyberjunkies. now I'll be one of them.
bis heute habe ich mich erfolgreich gegen internet in der wohnung gewehrt. so was kommt mir nicht ins haus, ich sitze doch auf der arbeit eh den ganzen tag vor dem rechner, habe ich getönt.
und jetzt? kriege ich eine sms von der frau, bei der die smokies schon next door gelebt haben, dass am 8.11. alles anders wird.
mein letztes netzfreies wochenende steht also unmittelbar bevor. wo soll das hinführen? ich hoffe nicht in die bloggorhoe (rette sich, wer kann!)
in diesem sinne - 24 years I've been living next door to cyberjunkies. now I'll be one of them.
saoirse - 4. Nov, 18:20
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks - 978 mal gelesen
kingofmonks - 4. Nov, 19:04
chatten am unteren bildschirmrand
das erinnert mich an meine eloka zeit, als wir ich mit den jungs in den drei peilkommandostellen in deutschland nächtelang via dem 10-zeichen-textfeld der peilkommandoanlagen schiffe versenken gespielt habe. das war damals (ende der 80er) echt eine saucoole sache.
dumm war nur, dass dort alles mitprotokolliert wurde und ich eine woche später einem stabsfeld und dem dazu passenden s2 offizier im achtung erklären musste wieso ich während meiner nachtschicht nichts besseres zu tun hatte. hätte ich nicht zwei wochen davor den standortkommandanten meiner einsatzeinheit auf dem altstadtfest volltrunken aufgelesen und ohne lange zu fragen nach hause gefahren - vermutlich hätte es mich sogar einen meiner heissgeliebten fvd tage gekostet. so blieb es aber bei einer belehrung. ;)
dumm war nur, dass dort alles mitprotokolliert wurde und ich eine woche später einem stabsfeld und dem dazu passenden s2 offizier im achtung erklären musste wieso ich während meiner nachtschicht nichts besseres zu tun hatte. hätte ich nicht zwei wochen davor den standortkommandanten meiner einsatzeinheit auf dem altstadtfest volltrunken aufgelesen und ohne lange zu fragen nach hause gefahren - vermutlich hätte es mich sogar einen meiner heissgeliebten fvd tage gekostet. so blieb es aber bei einer belehrung. ;)
40something - 4. Nov, 19:18
Ach wie nett, willkommen im Club. 1987 erklärten mich meine kollegen für blöd, weil ich mich von zu hause vom laptop ins (damals schon weltweite, aber interne) kommunikationssystem einwählte und gemütlich aus der wg-küche kommunizierte. knapp 20 jahre später sollte ich mir überlegen, ob es nicht exklusiver wäre, daheim nur noch postkarten mit mechanischer schreibmaschine zu beschriften. aber wahrscheinlich haben bald alle keine postadresse mehr, weil es ja nur noch e-mail gibt. und die voluminöseren sachen nur noch an eine packstation geliefert werden.
cyberjunkie klingt fast schon zu positiv. digitalnomade, der nur noch besitzt, was er in seinem laptop mit sich tragen kann...
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