über den Tod von S.M.! Seit der furchtbaren Nachricht kann ich an nichts anderes denken. Ich hätte ihm so sehr das Leben gegönnt. Hinter zwei Meter dicken Mauern und ohne Reiseerlaubnis. Das Geld reicht nur für Billigjeans aus Szeged, und Klopapier, Zucker oder gar ein Tütchen Instantkaffe gibts nur, wenn ein Dealer es einschmuggeln konnte und nun zu Mondpreisen verkauft. Der Strom wird alle naslang völlig unerwartet abgestellt, vor allem dann, wenn eine Sirene die Insassen jede Nacht aus einem unruhigen und sorgenvollen Schlaf weckt, und fremde Menschen sie in einem stickigen, überfüllten Keller zusammentreiben.
Ich bin sehr traurig darüber, dass man ihn nach dem Urteilsspruch nicht an Serbien ausliefern konnte, wo man plant, ihn sofort auf den Terazije an seiner Zunge aufzuhängen (ein sehr kreativer Vorschlag meiner Mutter damals), und ihn dann aber dazu verdonnert, bis an sein Lebensende all die bunten Graffiti, die während seiner Amtszeit an jede freie Mauer gesprüht wurden, alphabetisch zu katalogisieren, auf dass sie der Nachwelt erhalten bleiben.
Adieu, Predsednice, und übernimm nicht gleich die ganze Hölle!