ich beteilige mich ja ungern an politischen diskussionen, und noch weniger gerne drucke ich unkommentiert songtexte ab.
aber mein steigender politiküberdruss angesichts der zermürbenden, ewig gleichen sprüche in funk und fernsehen bewegt mich dazu, heute mal eine ausnahme zu machen:



history repeating

The word is about, there's something evolving,
whatever may come, the world keeps revolving
They say the next big thing is here,
that the revolution's near,
but to me it seems quite clear
that it's all just a little bit of history repeating

The newspapers shout a new style is growing,
but it don't know if it's coming or going,
there is fashion, there is fad
some is good, some is bad
and the joke is rather sad,
that its all just a little bit of history repeating

.. and I've seen it before
.. and I'll see it again
.. yes I've seen it before
.. just little bits of history repeating

Some people don't dance, if they don't know who's singing,
why ask your head, it's your hips that are swinging
life's for us to enjoy
woman, man, girl and boy,
feel the pain, feel the joy
aside set the little bits of history repeating

.. just little bits of history repeating
.. and I've seen it before
.. and I'll see it again
.. yes I've seen it before
.. just little bits of history repeating

Es gibt ja Orte, in denen man weder sprichwörtlich noch wörtlich tot überm Zaun hängen möchte. Jedes Mal, wenn ich mit dem Auto nach NRW fahre und den Datteln-Hamm-Kanal überquere, frage ich mich: who the f... wants to live in Datteln (of all places). Diesmal hat mir angesichts der fortgeschrittenen Ortsnamenforschung im Auftrag des libyschen Staatsoberhauptes und der positiven Erinnerung an ein Dattelkuchenessen mit anschließendem 48stündigen Dauerrausch allerdings der Name keine Ruhe gelassen, und ich habe ein wenig nachgeforscht. Das sagenhafte Ergebnis ist jetzt amtlich: nicht nur der Vater meiner Sandkastenliebe wohnt in Datteln, sondern auch Manni Breuckmann wurde dort geboren!
Höchste Zeit also, dem Ort einen Besuch abzustatten und sich um einen Sitz in der oligarchischen Dattelner Stadt-Partei zu bewerben.

ich bin jetzt schon des öfteren gefragt worden, was eigentlich der name des ferkels hier rechts oben sei. darauf gibt es eine eindeutige antwort: es heißt Frank. warum, das müsst ihr schon selber erraten. für die originellste lösung gibt es - wie immer - ein gehäkeltes kondometui. in schweinchenrosa, versteht sich.

Wir schreiben das jahr 2022. Es ist bitterer Winter, wegen der Klima-Katastrophe sogar in Afrika. Wir befinden uns beim Gipfeltreffen der Blogfreien in Lomé, Hauptstadt der République Togolaise. Togo ist eines der letzten blogfreien Länder der Welt. Es gehört der Bewegung NNBM (Non-Aligned Non-Blogging Movement) an, welche am 11.11.2011 in Belgrad (Haupstadt von Serbien und Monte Carlo, des einzigen europäischen Mitgliedslandes der NNBM) von dessen Präsidentin Slobodanka Broz Tita ins Leben gerufen worden war. Neben Tita zählte zu den Gründerinnen noch ihre ägyptische Amtskollegin Gammelia Obdelia Nasser und Indiens Präsidentin Jawalawra Nehru.
Während des Summits in Lomé verkündet die Presse, auf Gaddafi sei ein Attentat verübt worden. Jemand hätte die Kamelmilch vergiftet, die er jeden Morgen zu seinen Frühstücksdatteln trinkt. Togos Präsident hatte, da er am Morgen der Eröffnung einem Giftmordanschlag zum Opfer gefallen war, die Begrüßungssrede beim Summit nicht halten können. Es liegt der Verdacht nahe, nicht die Kamelmilch, sondern die Datteln seien vergiftet gewesen.
Ungefähr zur selben Zeit wird in einem Slum von Berlin, Hauptstadt des Ost-Blogs, eine ehemalige Leibwächterin Gaddafis wegen Drogenhandels festgenommen. Man hatte sie am aus der libyschen Armee entwendeten zartrosafarbenen Flecktarn-Overall erkannt, welches sie auf dem Schwarzmarkt gegen etwas Essbares eintauschen wollte. Bei ihrer Verhaftung findet man jedoch keine Drogen, sondern lediglich ein in arabischer Kalligraphie verfasstes Rezept für einen Dattelkuchen.
Das Summit in Lomé endet in einem Blutbad der Militärjunta, und Togo tritt dem West-Blog bei. Lediglich Serbien und Monte Carlo und Libyen bleiben blogfrei.
Erst Jahre später findet ein marokkanischer Gelehrter heraus, dass Datteln beim Erhitzen auf über 200° halluzinogene Stoffe freisetzen, deren Wirkung die handelsüblicher Drogen um ein vielfaches übersteigt. Jeder, der wie Gaddafi erhitzte Datteln frühstückt, befindet sich demnach im Dauerrausch.
Auf diese Nachricht hin steigt der Dattelpreis im Ostblog ins astronomische. Sämtliche Ölreserven Russlands kann man nicht für eine Schiffsladung Datteln eintauschen. Es bricht ein Dattelkrieg aus.
Aus den Gründerstaaten der Blogfreien versammelt sich eine neue Elite, die von missgünstigen Bloggern schnell als "die Dattler" bezeichnet werden. Sie bloggen nicht, sie essen den ganzen Tag nur gegrillte Datteln.
Und wenn sie nicht sterben, dann datteln sie noch morgen.

da vielleicht in zeiten schwarz.roter koalitionsverhandlungen nicht jeder lust zeit hat, die gleichfarbige zeitung zu lesen, wollte ich an dieser stelle auf einen mir unlängst von einem erklärten nicht-blogger empfohlenen artikel verweisen. sind wir das wirklich? ich glaube nicht!

ich hatte ja schon mal darüber geschrieben. nun ist es soweit. ich habe mir das buch vom bruder der schnaksel-fürstin gekauft. von meinem allerletzten geldschein, den der automat für diesen monat ausgespuckt hat. jetzt ist schnorren angesagt. und pfandflaschen sammeln. speisekammer entrümpeln. aber ich habe ja jetzt ein buch, was mich über die armut der nächsten vier tage hinwegtrösten wird.
das problem ist nur - ich kann ja gar nicht verarmen, weder mit stil noch ohne, da ich noch nie reich war...