Leider irrt Frau Anousch an dieser Stelle. Es handelt sich um eine Variante der Kleinen Koptischen Kursive, von der die offizielle Lehrmeinung annimmt, sie sei im frühen 19. Jhdt. untergegangen. Koptisch wird allerdings heute noch im Gottesdienst der koptischen Christen als Sakralsprache verwendet, sodass auch die Kursive sich erhalten haben könnte. Warum auch nicht.

Wir sehen auf dem Bild ohne Zweifel die Heilige Märtyrerin Quinta (Cointa), die in Alexandria (oder von dort stammend) zur Zeit Kaiser Decius' Opfer eines Volksaufstandes wurde; erwähnt bei Dionysius von Alexandrien.

Die Kopfzeile auf der Postkarte lautet:
Besuchen (auch) SIE Ägypten!

Anmerkung: Großschreibung im Koptischen bezeichnet eine betonte Anrede. Ein Ausrufungszeichen kennt das Koptische nicht.

Schade, Sie haben mich ertappt. Und ich habe gedacht, es merkt keiner. *Koptisches Gegrummel*

Sie vergaßen nur, den undurchsichtigen Nimbus von Wissenschaftlichkeit zu erzeugen - Oh! Dafür hatten Sie einen Reim drin, wie mir jetzt erst auffällt. Das ist natürlich flott!

Nun denn ... wie sagt der fromme Kopte: Solange Baumkuchen da ist, will ich fröhlich sein im Geiste. Oder so ähnlich.

[saoirse kringelt sich zu einem sütterlin-vau vor lachen] also rein sprachgeographisch war anousch - hand aufs herz - näher dran. da, wo die postkarte hingeht, wimmelt es nur so von tadschiken und usbeken. ich glaube koptische, vielmehr christen jedweder provenienz werden da ziemlich schnell zu druckertinte verarbeitet, wenn sie sich der opiumernte obrigkeit in den weg stellen.

Mein Gott, wie unangenehm!