eine meiner größten und unberechenbarsten ängste ist die vor fremder unversöhnlichkeit. insbesondere, wenn diese auf banalitäten beruht.

ich weiß, ich sollte mich jetzt hinstellen und sagen: du gefallsüchtige launische zickenprimadonna kannst mir doch gestohlen bleiben, mehr als "sorry" sagen kann ich ja nicht; du ignorierst mich, ich ignoriere dich, und alle sind happy. und natürlich lasse ich dich in ruhe, ICH KENNE DICH DOCH GAR NICHT, verdammt noch mal! und übrigens: ich hasse es, falsch oder unpräzise zitiert zu werden!

stattdessen überschwemme ich mein kopfkissen mit tränenwasser, ich blöde kuh. vielleicht sollte ich mir ja diesen ausrutscher zur abwechslung mal selber verzeihen.oder noch besser: mir selber in die fresse hauen. das jedenfalls würde ich mir sicherlich nicht so übelnehmen wie die ganzen schlaflosen nächte, die ich wegen dieser unsinnigen angelegenheit schon hatte...

zugegeben, das thema ist nicht wirklich neu, aber ich konnte gerade bei dem gedanken an ein online-baby einfach nicht widerstehen. und da bandini gerade diesen bloggogamie-virus in umlauf gebracht hat, fand ich, man sollte diesem geburtenschwächsten aller länder eine chance geben.

jetzt ist auch hier ein jahr rum. irgendwie macht es mich gerade nicht wirklich euphorisch. aber für ein paar dinge und menschen, die mir ohne die bloggerei nicht begegnet wären, bin ich in der tat dankbar!
dabei fällt mir ein, dass sich heute ein anderes ereignis schon zum zwanzigstenmal jährt. ich wollte eigentlich "Paris, Texas" sehen an dem Abend. Bin dann aber in einem abgerockten studentenwohnheimzimmer im bett gelandet. mit einem kerl, der damals schlagzeug spielte und reichlich cool war. er hatte eine freundin - wie fast alle männer, denen ich nach ihm begegnet bin. ich wollte es wissen. es hinter mich bringen sozusagen. nennenswerten sex hatte ich allerdings erst ein jahr später. mit jemandem, der 1999 beim bombenangriff auf unsere heimatstadt ums leben kam. da ich das ereignis am 9.3.86 lieber verdränge, neige ich dazu, den gefallenen helden zu meinem "ersten" zu erklären. macht sich auch besser in der bio...

ich will auch ein bluch schreiben! und es soll in einer richtigen blobliothek stehen!

DER blog ist doch männlich. und es werden jede sekunde mehr...

einem berühmten beispiel folgend, lade ich euch alle ein, heute ein glas g&t auf meinen 333. blogtag zu trinken. gerne auch in echt, nur nicht heute, bin zu müde... (dazu ein andermal mehr).

am telefon frau kirsche vorgejammert, dass keiner beim stöckchenwerfen an mich denkt, kurz drauf von frau svashtara bekommen, in anlehnung an die seit einigen tagen kursierende englische version noch durch vier bücher ergänzt und mit viel kopfzerbrechen ausgefüllt:

4 Jobs, die ich hatte:
- Brezelverkäuferin beim Stones-Konzert im Müngersdorfer Stadion
- Werkstudentin bei Bayer
- Platzanweiserin im UCI-Kino Hürth
- serbische Spionin (behauptet zumindest der Verfassungsschutz NRW)

4 Filme, die ich mir immer wieder ansehen kann:
- Einer flog über das Kuckucksnest
- Leaving Las Vegas
- Night on Earth
- What's eating Gilbert Grape

4 Bücher, die ich kürzlich gelesen und gemocht habe:
- A Home at the End of the World (M. Cunningham)
- A Fairytale of New York (J.P. Donleavy)
- The Trouser People (A. Marshall)
- Generation P. (V. Pelewin)

4 Orte, an denen ich gelebt habe:
- Novi Sad
- Köln
- Galway
- Moabit

4 TV-Sendungen, die ich liebe/liebte:
- Sesamstraße
- Lindenstraße
- Sportschau
- Six feet under

4 Orte, an denen ich Ferien gemacht habe:
- Dalmatien
- Australien
- Andalusien
- Königswinter (nicht davor und nicht dahinter)

4 meiner Lieblingsmahlzeiten:
- Grünkohl
- Sarma
- gefüllte Paprikaschoten
- Erdbeereis

4 Seiten, die ich täglich besuche:
(ohne Blogs)
- www.google.de
- www.arbeitsagentur.de (muss ich gerade)
- www.b92.net
- dict.leo.org

4 Orte, an denen ich jetzt lieber wäre:
- Inis Meáin
- Dubrovnik
- Sevilla
- Mauritius

4 Blogs, die das hier weiterführen sollen:
- Herr gyrkenwyrst
- Frau gaga
- Herr 40 (wenn er aus dem fernen Osten zurück ist)
- Frau katinka

was für's herz: habe in einem kroatischen blog jemanden kennengelernt, der allem anschein nach mit meinem (schon 1980 verstorbenen) vater in einem kroatischen bergdorf zur grundschule gegangen ist. das ist deshalb so erstaunlich, da sich das besagte dorf mitten in einem gottverlassenen karstgebiet befindet und nur von '85-'95 über ein funktionierendes stromnetz verfügte (telefon oder gar internet gab es dort nie und wird es auch noch eine ganze weile nicht geben).

wenn folgende drei dinge nacheinander passieren:

1. glauben, dass man die news auf der startseite von web.de kommentieren muss/kann

2. eine mail vom buchversender kriegen und lesen "bestebelaestigung@ämmason.de"

3. ein bettlaken aus dem schrank holen, um es einem bedürftigen blogger zu mailen, und dann kapieren, dass die teleportation von baumwollgewebe noch perfektioniert werden muss

(nein, ich habe nichts getrunken. nur zwei mädchenbier. die anderen trinken alle nur bionade...).

offensichtlich hat keiner gemerkt, was ich mit dem zuvor geposteten taz-artikel eigentlich erreichen wollte. schon im märz hatte ich ja mal vorsichtig nachgefragt, was denn nun das genus von blog sei. mittlerweile hat sich das "das" irgendwie durchgesetzt, obwohl manch einE hartnäckigeR maskulinistIn immer noch "der blog" sagt (ich zum beispiel).
deswegen war ich auch so erfreut, dass die taz es mir gleichtut. weg mit dem neutrum! ich liebe meinEN blog!