in ihrem früheren leben war frau saoirse mal platzanweiserin in einem großen kino in hürth-hermülheim. dafür gab es nicht etwa gratiskarten, denn wenn es spannend wurde, musste man wieder raus, um andere kinobesucher einzulassen; aber man konnte heimlich im dunkeln, während die werbung lief, mit anderen platzanweisern das beliebte spiel "werbung raten" spielen. vielleicht erinnern sich ältere leser an die "tilmann wirbt für sich selbst"-werbung. es wurden meist klischees bedient - coole frau für alkohol, starker mann für kippen und so fort. jedenfalls gewann immer der, der als erster erraten hatte, ob es jetzt eigentlich ihre neue jeans oder nur die besonders sanfte body lotion war, wofür das fesche flittchen da in die kamera lächelte.
gestern war ich mit dem gern gesehenen gast in mitte unterwegs, was selten genug vorkommt, und spielte danach in gedanken stundenlang dieses spiel mit meinen alten kinokollegen. stromkonzern kam bei mir dabei raus. und ich hätte verloren. es ist das "musst du schon kotzen oder hältst du es noch aus"-möbelhaus. ein spiel mit deutschen modalverben ohne jegliche bedienung von schlüsselreizen (blaugelb, altvertraute fonts etc.), dafür um so mehr klischees.
bäh! saoirse muss jetzt mal ganz schnell das letzte verbliebene billy-regal auf den sperrmüll tun! denn:



nachtrag:
und der zeichner hat es auf den punkt, pardon, auf die schüssel gebracht.

(oder: tausche keinen kiez mehr gegen mein veedel)

eine kreuzung hat ja bekanntlich vier ecken.

heute nach dem aufstehen bei der nachbarin und besten freundin einen staubsauger geliehen, der stärker ist als meiner, um der abstellkammer zu leibe zu rücken. beim ausmisten der kleiderkammer vier leere bier- und wasserkisten gefunden. über die straße zum eckgetränkehändler meines vertrauens getragen. der duzt mich mittlerweile und weiß, dass ich immer eine kiste kölsch mitnehme. auf dem rückweg noch schnell in der apotheke (ebenfalls gegenüber,aber andere ecke, also diagonal vom haus) vorbeigeschaut, um die gestern bestellten drogen fürs wochenende verschreibungspflichtigen arzneimittel abzuholen. die apothekerin kennt mich auch schon und fragt nie nach namen oder bestellnümmerchen. beim überqueren der straße ruft freund f. aus dem café an ecke vier (also auf der anderen seite gegenüber von mir und diagonal gegenüber vom getränkeladen), "frau fröhlich", "valerie" (das sind die zwei offiziellen pseudonyme von frau saoirse, die nur lesern dieses blogs und meines romans bekannt sind) ob ich ihm und seiner freundin nicht beim kaffeetrinken gesellschaft leisten will. das tue ich glatt und stelle dann erst fest, dass ich noch nicht gewaschen bin und in putzkleidern haus-t-shirt und schlappen rumlaufe.
die heiße schokolade ist so groß wie eine suppenschüssel, aus richtigem kakao und kostet einen euro.
moabit.
I'm beginning to love it!

nun ist diese wahre begebenheit schon über einen monat her, das gerüst steht immer noch und mein bad hat seit ein paar tagen neue fenster, die im gegensatz zu den alten sauber nicht milchverglast sind.
so kam ich doch heute morgen - wie sonst auch - unbekleidet aus der dusche und sah, kurz bevor ich mich setzen wollte, in ein paar strahlender grüner augen hinterm klodeckel. der dazugehörige mann auch ziemlich lecker. immerhin war er so taktvoll, einen hustenanfall vorzutäuschen.

und dann eben, in der u-bahn, las die frau neben mir ein buch über halbnackte bauarbeiter. das kommt natürlich sofort auf meine wunschliste!!

nomen est omen. auch bei berliner kneipennamen.

ich muss jetzt einfach mal eine lanze für den slum gegen die szenebezirke brechen. jawohl. abschiedsgedanken machen nostalgisch.
wenn es nämlich im "zu mir oder zu dir" nicht geklappt hat, und man dann das nächste date aus unbestimmbaren gründen lieber doch nicht ins "lass uns freunde bleiben" verlegt, sollte man ins subito gehen. da klappt dann plötzlich alles.

ich sehe ein, es war ein fehler, vor der akustischen belästigung der gerüstbauer direkt vorm schreibtischfenster an den badesee zu fliehen. so sexy wie die jungs hier waren (ja, irgendwann schreibe ich mal ein essay über das sex appeal von gerüstbauern, ich kenne keine berufsgruppe, die durchweg so gutaussehende männer vorzuweisen hat) so hässlich ist das nackte gammelmännerfleisch an berlins badeseen. pfui!
ich werde die jungs morgen früh (sie wecken mich ja ohnehin irgendwann gegen 7:15) fragen, ob sie nicht gegen einen kleinen aufpreis auch noch ihre cargo-shorts ausziehen (mehr haben sie ja sowieso nicht an). dann nehme ich auch gerne ein bisschen baulärm in kauf. schließlich haben sie mir heute auch beim umziehen zugeschaut!

mal ganz ehrlich: denkt bei dem begriff "kiss & ride" (so heißen die 15-min-parkplätze am neuen berliner hbf) irgendjemand ans zugfahren? ich nicht! und ich plädiere für die einführung von "wank & fly"-ruhezonen an flughäfen! wenn man schon nicht mehr rauchen darf...

ich jedenfalls wurde seinerzeit noch über die feinen unterschiede zwischen britischem und amerikanischem englisch belehrt, so zum beispiel:

A word of warning for American hitch-hikers. When hitching it is best to ask 'for a lift' and not a ride (which is a sexual favour in the UK).

gefunden hier.

fragt sich natürlich, was im neudeutsch-zeitalter von DB service points und WC-centers (ist das jetzt denglisch oder deumerikanisch?) von solchen ratschlägen noch beherzigt wird.

tatort: ein waschsalon in berlin-charlottenburg.

patrick hat sein guthaben auf der waschkarte frisch aufgeladen und ist guter dinge. er hat nämlich einen waschsalon-fetisch. irgendwo stand ja auch mal geschrieben, dass die wahrscheinlichkeit, dort die liebe seines lebens kennen zu lernen, höher ist als in kontaktbörsen.
heute nur seniorinnen. vier liebe alte omis in blümchenkleidern, so mit lila haarfestiger und stützstrümpfen, der typ frau, dem der wohlerzogene patrick gerne den oma-mercedes die treppe hochträgt. sie lächeln höflich, und patrick lächelt zurück. stopft seine wäsche in die maschine und beschließt, diesmal nicht dort zu verweilen, sondern nebenan im café ein kühles radler zu sich zu nehmen.
während er die launderette verlässt, kommen zwei typen in fifa-kleidung herein. auch niemand, mit dem er gerne beim trommelrattern über den sinn des lebens diskutieren würde.
nach gefühltem waschgangabschluss - patrick hat hierfür intuition wie manche leute beim eierkochen ohne eieruhr - begibt er sich zurück, um seine frischgewaschene kleidung in den trockner zu stopfen. allein, es fehlt die karte, auf die er doch gerade erst 25 euro guthaben geladen hatte. er fragt die omis, die sich gerade anschicken, den laden zu verlassen, ob sie sie gefunden hätten "nein" sagt die eine wie aus der pistole geschossen. im selben moment verlassen alle vier wie auf kommando den raum und steigen in einen direkt vor der tür geparkten peugeout 306.
einer der fifa-typen bestätigt patrick, dass niemand in der zwischenzeit den salon betreten hatte, was er ohnehin weiß, saß er doch in sichtweite im straßencafé.
er tröstet sich mit dem gedanken, dass der mensch, dem das silbergraue fluchtauto sehr wahrscheinlich gehörte, sicherlich auch niemals die alten damen unter tatverdacht gestellt hätte.

there's been a lot of talk, maybe many too much talk, about this new central station in germany's capital.
eins muss ich den veranstaltern lasssen: die leuchtreklame war wirklich gigantisch. da vergaß man fast schon wieder, dass man ewig im regen gestanden und der unsäglichen möchtegern-hispano-support-band vor reamonn zuhören musste. die dann auch kamen (siehe überschrift) und mich mit ihrem song alright auch wieder zum heulen brachten.
am ausgang brach das vollendete chaos aus. wahrscheinlich ist die berliner polizei mit wm-vorbereitungen zu beschäftigt, um so etwas wie deeskalation bei einer massenveranstaltung zu proben. es war die reinste hölle. stundenlang quetschten sich die massen gegen die absperrung, weil keiner kapiert hatte, dass es nicht gutgehen kann, wenn zeitgleich die besucher eines rockkonzerts raus und die anderen rein wollen. die reinsten hillsborough-zustände waren das. folgerichtig kam es dann auch zu einem amoklauf, wie ich erst jetzt aus den schlagzeilen erfahre.
ich werde sowieso demnächst ab spandau verreisen.

ich hätte meinem vorsatz treu bleiben und mich in irgendeiner schwulendisko zum grand-prix-gucken verabreden sollen. wie jedes jahr. dummerweise ist coco lores heute nicht im SO36 sondern irgendwo im fernen osten, und so habe ich beschlossen, die buletten für das hoffest morgen früh schon heute zu braten, da ich keine ahnung habe, wie lange ich heute nacht den sieg der monsterfinnen feiern werde. das habe ich rumerzählt (dass ich seit stunden in der küche stehe und frikadellen forme). bilanz: zwei serben und eine finnin haben das hackfleisch gerochen und kommen jetzt zum finale zu mir. sei's drum - normalerweise halte ich mich an den grundsatz "the more, the merrier". jetzt gerade allerdings würde ich mich am liebsten mit einer flasche vodka vor die glotze hocken und 24mal "scheißmucke" brüllen. bis die nachbarn kommen und mit hackbällchen nach mir werfen.

ach so, ja, eine bitte noch an die dänischen tierschützer: lasst doch die armen athener hunde in ruhe. die jaulen auch nur um die wette. als ob die sänger was anderes täten.