manchmal, nur manchmal, liebe leser (und damit meine ich: äußerst selten) tut es mir richtig leid, dass ich keine einflussreiche journalistin bin. so eine, die innenminister interviewt oder gammelfleischskandale aufdeckt. aber da ja auch der sohn des schöpfers des einzigen denkmals für versuchstiere hierher gefunden hat, hege ich die leise hoffnung, dass auf irgendeinem graswurzelwege vielleicht auch diese geschichte gelesen wird.

viele von euch denken, wenn sie beagle hören, zuerst an das schiff von charles darwin. genau, liebe kinder, das ist der, der auf den galapagos-inseln war und mittelbar daran schuld ist, dass ihr heute vom affen abstammt (was sicher allemal besser ist, als die [kontrolliert biometrische] DNA mit den zeitgenossen schäuble oder jung zu teilen).

hundekenner wissen auch, dass ein beagle ein englischer jagdhund ist, der ursprünglich zur hasenjagd abgerichtet wurde.

peanuts-liebhaber wissen desweiteren, dass auch snoopy ein beagle ist (hiermit ziele ich nicht nur auf sympathiepunkte für diese besondere hunderasse bei den katzen- und cartoon-liebhabern unter den bloglesern ab).

um es kurz zu machen: wikipedia-leser wissen mehr, aber sie wissen nicht, dass es eine besondere genmanipulierte hunderasse, den sog. marshall beagle oder pocket beagle, in deutschland auch unter dem weniger euphemistischen vulgärnamen laborbeagle bekannt, gibt. das sind besonders schöne und kluge vertreter ihrer spezies, die ausschließlich zu versuchszwecken gezüchtet werden. und zwar in sechsstelliger menge (jährlich). wo? dreimal dürft ihr raten. oder gugeln.

wer mehr als drei versuche braucht, ist wahrscheinlich aus dem land, das ich meine.
(/edit: und das offensichtlich auch die sendung von anne will gekauft hat, wie ich gerade - nicht ganz live - mit schrecken sehen darf. god help us!).

mein beruf führt mich ja bisweilen an kuriose orte. so dolmetsche ich derzeit in münchen, eigentlich offiziell vom deutschen ins bosnische. da aber bekanntlich im land der wies'n nicht unbedingt hochdeutsch gesprochen wird, dolmetsche ich en passent auch noch für mich selbst vom bayerischen ins hochdeutsche. man soll mir ja nicht nachsagen, ich sei nicht dialektkompatibel, wir südslaven können da schließlich ein lied von singen. nun frage ich mich als alte (innenstadt-)kölnerin seit drei tagen, warum der taxifahrer immer von deutz redet, wenn wir abends nach hause fahren. kuriositäten nicht abgeneigt, glaubte ich tief in mir drin, es gäbe einen kleinkrieg zwischen den tölzern linksseits der isar und denen drüben in düx, was sie mir ja sehr sympathisch gemacht hätte. weit gefehlt - [doitz] ist einfach die aussprache des betreffenden ortsnamens, den die ureinwohner von bad tölz präferieren.
darauf ein hacker pschorrrrr.
gute nacht.

mein nächstes projekt (falls es nicht längst jemand tut):

ich schreibe ein tribute to Susan Sontag und nenne es "Smoke as Metaphor". oder wahlweise: "die sucht nach dem nichtrauchen als die universelle projektionsfläche des sublim(iert)en wahnsinns im beginnenden 21. jahrhundert".

und da man ja nicht oft genug nena-content produzieren kann, wird hier noch mal das fabelhafte zitat paraphrasiert: leute, deren einzige droge im nichtrauchen und anderen das nichtrauchen predigen besteht, werden nicht nur langweilig, sondern bekommen ziemlich sicher mehr psychosomatische krankheiten als raucher. und leben deshalb deutlich länger und unzufriedener.
den brüller brachte gerade kevinhorstsmama: "vielleicht mutieren ja dann irgendwann in zwei generationen die suchtgene weg". waaaaaah...

*Spülmaschine kaufen (mein Mann kommt irgendwie nicht mehr so oft wie früher, ist wohl zu oft in Sibirien)
*Badezimmerenthaarungsmaschine kaufen (wer hat eigentlich weiße Bodenfliesen erfunden?)
*Umsatzsteuervoranmeldungsmaschine kaufen (ich weiß, die heißt Frau Elster. bin ich bzw. mein äpfelchen aber irgendwie zu doof für)
*Schreibtischbelagsbeseitigungsmaschine kaufen (vielleicht einfach mal die Papiertonne im Hof gezielt unter dem Schreibtischfenster platzieren und Durchzug machen?)

Es ist Abend. Vorbei gleiten
Zwei Faltboote, darinnen
Zwei nackte junge Männer: Nebeneinander rudernd
sprechen sie. Sprechend
Rudern sie nebeneinander.

B.Brecht